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E: Rosmarie Knoflach
Mit der pädagogischen Arbeit in den Netzwerk-Klassen des AGI werden Schülerinnen und Schüler durch zeitgemäße Pädagogik auf die Herausforderungen der zukünftigen Arbeitswelt vorbereitet, in der die Fähigkeiten des eigenverantwortlichen Arbeitens, der Teamorientierung, der professionellen Kommunikations- und Präsentationskompetenz sowie insbesondere der sozialen Kompetenz entscheidende Erfolgsfaktoren sein werden.
Dir. Mag. Rosmarie Knoflach MA
Seit mit dem Schuljahr 1998/99 erstmals zwei Netzwerk-Klassen eröffnet wurden, erfreut sich das Netzwerk großer Beliebtheit. Was macht diesen Zweig so interessant für Schüler/innen und deren Eltern? Im Folgenden wollen wir die wesentlichen Anliegen und Arbeitsweisen des Netzwerks erläutern.
„Am Netzwerk hat mir die Freiarbeit immer besonders gut gefallen. Man war gefordert, selbst Lösungen und Strategien zu entwickeln, wie man die Aufgaben am besten angeht. Heute hilft es mir sehr, dass wir uns Themen selbst erarbeiten bzw. Infos zu einem Thema selbst suchen mussten.“
„Viele meiner Mitstudierenden haben Probleme, die wichtigsten Informationen aus einem Lehrbuch herauszufiltern, die Hauptaussage eines längeren Texts zu erfassen und wichtige Sachverhalte kurz zusammenfassen. Im Zuge des BAK-Unterrichts haben wir uns mit diesen Techniken über Jahre hinweg beschäftigt und soweit verinnerlicht, dass wir diese komplett unbewusst anwenden.”
Schülerinnen und Schüler sollen im Netzwerk vor allem lernen, selbständig zu arbeiten. Ebenso wichtig jedoch ist es, dass sie lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten. Insbesondere drei Wege sind es, die Lernende dabei unterstützen, diese Ziele zu erreichen: erstens die Freiarbeit und zweitens das Fach Basiskompetenzen. Drittens geht es im Netzwerk darum, die Verbindungen zwischen den verschiedenen Fächern zu sehen und fächerübergreifend zu arbeiten.
Offene Arbeits- und Lernformen sind ein zentraler Bestandteil des Netzwerks. In bestimmten Stunden arbeiten die Schüler/innen selbstständig an vorbereiteten Aufgabenstellungen, einem so genannten Wochenplan. Dieser enthält Pflicht- und Wahlaufgaben, solche, die einzeln zu bearbeiten sind und andere, die Lernen zu zweit oder im Team vorsehen. Die Aufgaben sollen anregend sein und Hirn, Herz und Hand ansprechen. Viele Ergebnisse können Schüler/innen selbst kontrollieren und bewerten, manche werden von den Lehrpersonen kontrolliert.
Auch die Methode der Projektarbeit kommt im Netzwerk regelmäßig zum Einsatz. Dabei arbeiten Schülerinnen und Schüler über eine bestimmte Zeit an einem Thema, oft auch nach eigener Wahl. So können sie ihren Interessen nachgehen und ihr Wissen vertiefen, aber auch zeigen, was sie können und wissen. Am Ende steht ein herzeigbares Ergebnis, etwa eine Ausstellung, eine Präsentation, ein Musical, eine Zeitung, ein Film oder eine Homepage.
Netzwerk – was bedeutet das eigentlich? Auf jeden Fall hat der Name nichts mit digitalen Netzwerken zu tun. Vielmehr geht es um vernetztes Denken, um das Denken in Zusammenhängen, das in diesem schulischen Programm besonders gefördert wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die Lehrer/innen der verschiedenen Fächer für jede Jahrgangsstufe auf der Basis der Lehrpläne gemeinsame Themen festlegen, zu denen jedes der beteiligten Fächer einen Beitrag leisten kann. So wird zum Beispiel in der ersten Klasse in den Fächern GW, BIU, D, BE am Thema „Vom Körper zum Kosmos“ gearbeitet. Während in Biologie der menschliche Körper Thema ist, geht es in Geografie um die Himmelskörper. Im Deutschunterricht wird geübt, wie man ein Referat vorbereitet und auch hält, in Bildnerischer Erziehung üben sich die Schüler/innen im Gestalten von Plakaten. Zum Schluss stellt jeweils eine Gruppe von vier bis fünf Kindern einen Planeten genauer vor. Im Laufe der vier bzw. acht Jahre am AGI entstehen auf diese Weise viele thematische Netzwerke; nicht selten werden überraschende Zusammenhänge deutlich und neue Sichtweisen möglich.
Soziale Kompetenzen und Arbeitstechniken werden nicht nur in der Freiarbeit und Projektarbeit besonders gefördert, sondern es gibt darüber hinaus ein eigenes Fach, in dem soziales Lernen und methodische Werkzeuge eingeübt werden: die unverbindliche Übung Basiskompetenzen. Ob es die Frage nach der übersichtlichen Gestaltung von Hefteinträgen oder dem Packen der Schultasche und dem Bewältigen der Hausaufgaben ist, das Besprechen von Problemen mit Lehrpersonen oder Mitschüler/innen in einem Klassenrat oder das Kennenlernen sinnvoller Lernstrategien und Methoden, um Sachtexte leichter zu verstehen – in diesem Fach ist all das Thema, was für das Zusammenleben und –arbeiten wichtig ist, wofür aber sonst oft zu wenig Zeit bleibt. Dazu gehört auch die Reflexion des eigenen Denkens und Handelns. Dabei geht es darum, das eigene Lernen und Arbeiten zu bewerten, zu dokumentieren oder auch anderen Rückmeldungen zu geben.
Nicht nur von Schüler/innen wird gefordert, dass sie im Team arbeiten, auch die Lehrpersonen praktizieren regelmäßig Teamarbeit. Die Lehrer/innen einer Klasse legen in Teamsitzungen die fächerübergreifenden Themen für das Schuljahr fest; sie besprechen die Situation der Klasse und einzelner Schüler/innen, beraten sich über Lernziele, stimmen erzieherische Vorhaben ab und überlegen, wie Einzelne und die Lerngruppe möglichst gut gefördert und gefordert werden können.
Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer sich rasch wandelnden Welt auf. Die Heterogenität der Lerngruppen nimmt zu.
Mit modernen Lehr- und Lernformen begegnen wir dieser Herausforderung und schaffen damit zukunftsorientierte Voraussetzungen für einen schüler/innen-zentrierten Unterricht, der auf Individualisierung Bedacht nimmt. Das Netzwerk-Konzept und die Lehrmethoden immer wieder zu hinterfragen, weiterzuentwickeln und offen zu sein für Neues, das gehört von Anfang an zur Grundhaltung der Lehrenden im Netzwerk.
Wir möchten Sie herzlich einladen, das Netzwerk am AGI am Tag der offenen Tür näher kennen zu lernen.
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E: Carola Lentsch